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Singen für den Frieden

19.12.2024

Wenn es doch nur an unserem Chor und seinem kostenlosen Adventsprogramm gelegen hätte, dass in Notre Dame in Paris die Glocken wieder klingen und ein Diktator aus seinem Land fliehen musste! Wir würden singen, bis die ganze Welt befriedet ist. Oder wir vorher umfallen.

 

Es gab gute Nachrichten am Abend unseres ersten Adventskonzerts in St. Joseph in Stadthagen am 7. Dezember 2024. Unser Programm hätte den Anstoß hierzu geben können: Das Thema Frieden zog sich durch den ganzen Auftritt, vom Einzug zu „Freedom Is A Voice“ von Bobby McFerrin über „Peaceful Heaven Bound“ hin zu „Happy Christmas“, dem friedensbewegten Weihnachtslied von Yoko Ono und John Lennon aus dem Jahr 1971.

 

Der Chor griff auf Bewährtes aus seinen Adventskonzerten 2023 zurück, hatte aber auch Neues zu bieten. Einige Besucher lächelten, als die ersten Takte von „Swing The Prelude“ erklangen und sie die Eurovisionshymne erkannten. Die Erinnerung an Fernsehabende mit den Eltern kam hoch, frisch gebadet, gemeinsam auf dem Sofa. Das Original des Präludiums zum Te Deum stammt aber bereits aus dem 17. Jahrhundert und wurde von Marc Antoine Charpentier komponiert.

 

Wir ließen mit „Carol Of The Bells“ Glocken im Kirchenraum erklingen. Die Melodie des Weihnachtsklassikers aus den USA wurde von einem Neujahrslied aus der Ukraine „entliehen“. Glockenklang allein wird wohl nicht reichen, um die Sorgen und Nöte der Menschen dort zu vertreiben.

Auch eine für den Chor neue Sprache erklang mit „Dormi, Non Piangere“ - Schlafe, weine nicht. Es handelt sich um ein Weihnachtsschlaflied aus Italien mit einem realistischen Blick in die Krippe: Stroh und Heu piksen, aber das Jesus-Kind soll seine hübschen Äuglein schließen und schlafen.

Eine Autorin mit italienischen Wurzeln, Christiana Rossetti, schrieb das Gedicht „In The Bleak Midwinter“. Sie gestattet der Jungfrau Maria, ihrem Baby einen Kuss zu geben. Das kommt in der Weihnachtsliteratur selten vor. Wir haben die Vertonung von Gustav Holst gesungen.

 

Ein Ausflug in ein spätmittelalterliches englisches Kloster forderte dem Chor beim Einstudieren einiges ab. „God Be In My Head“ ist ein Gebet aus dem katholischen Ritus, der in der Kathedrale in Salisbury entstand. Die Musik hierzu stammt von John Rutter, dem englischen zeitgenössischen Komponisten, und spiegelt die innere Einkehr der Betenden wider.

Harmonisch anspruchsvoll gestaltete sich auch „Make You Feel My Love“ von Bob Dylan. In diesem beliebten Blues geht es um bedingungslose Liebe, bis zum Ende der Welt. Schon über 450 InterpretInnen haben diesen Song eingespielt.

Unser Chorleiter Henning Schneider sang ebenfalls mit und übernahm den Solopart in der „Caravan Of Love“, die durch die Housemartins in den 80er Jahren bekannt wurde.

 

Das Publikum honorierte die musikalische Vielfalt mit reichem Applaus und großzügigen Spenden. Die Spende des ersten Abends fließt an die Tafel in Stadthagen, deren schwierige Situation von Frau Niemeyer vom Deutschen Roten Kreuz anschaulich geschildert wurde.

 

Die Spende des zweiten Chorkonzertes am 15. Dezember 2024 in St. Dionysius, Lindhorst, kommt dem Chor zugute. Hier lernten wir die neue Pastorin Frau Potgieter kennen, die uns freundlich begrüßte und der Gemeinde eine heitere Weihnachtsgeschichte vorlas. 

 

Der Chor Rhythm & Joy bedankt sich für die Gastfreundlichkeit der Kirchen und wünscht allen eine besinnliche und frohe Weihnachtszeit.

 

Kerstin Neuwirth

 

Bild zur Meldung: Auftritt in der ev. St. Dionysius Kirche Lindhorst

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2024 Adventskonzert in Lindhorst (19.12.2024)