Premiere bei den Proms-Konzerten auf dem British Weekend
Es war wie im ersten Song, den wir mit dem Blasorchester Krainhagen (BOK) zusammen aufgeführt haben: „Ich wart' seit Wochen auf diesen Tag“. Die wochenlange Vorbereitung hat sich gelohnt; wir haben bestanden, trotz Lampenfieber, Nervosität und Unsicherheit.
Blasorchester und Chor probten zum ersten und einzigen Mal am Freitag vor dem British Weekend zusammen. Zum Erstaunen des Chores wurden die drei gemeinsamen Stücke, „An Tagen wie diesen“, „Adiemus“ und „Music“ jeweils einmal durchgespielt. Na ja, auch ein zweites Mal bei „Music“.
Und dann war es auch schon vorbei. Dabei war vieles neu für uns: die zu zweit benutzten Handmikrofone, ein Eintritt zahlendes Publikum mit entsprechenden Erwartungen, die professionelle Ausleuchtung der Bühne, die Tontechnik „up to date“, die Stellprobe rund um das Orchester, die Lautstärke der versammelten Bläser und Schlagwerker, so dass wir uns gar nicht richtig hören konnten.
BOK-Dirigent Sven Schnee und Chorleiter Henning Schneider gaben hilfreiche Tipps und drückten uns ihr Vertrauen aus, obwohl nicht alles reibungslos geklappt hatte. Aber sie wussten, dass sich die Mühen gelohnt haben. Für den Auftritt fand sich eine Lösung unter Einbindung unseres Chorleiters, der quasi parallel zum Dirigenten uns wertvolle Einsatzzeichen gab.
Die Auftritte zeigten, dass das Vertrauen gerechtfertigt war. Chorkollegin Elke Schmidt führte in ihrem Nebenjob als Moderatorin für das BOK locker und souverän durch den Abend. Und sang natürlich auch im Chor mit. Manche behaupten, sie habe für den Abend Kilometergeld bekommen, so oft, wie sie auf die Bühne und wieder herunter flitzte. Am Sonntag gab sie das Mikrofon an Axel Bergmann weiter. Die Moderation für das Chor-Solo-Programm übernahmen wieder Sonja Schröder und Kerstin Neuwirth.
Unsere sieben Stücke haben wir nicht nur lesend vorgesungen, sondern wirklich vorgetragen. Der Kontakt mit Orchester und Publikum war da. Die Auf- und Abgänge klappten zügig, niemand riss einen Notenständer um oder fiel in die Pauke oder von der Bühne, trotz des knappen Raums.
Die Schlagwerker rückten sich und ihre Instrumente zusammen, wo sie konnten. Gar nicht so leicht mit einer dicken Pauke. Diese Gemeinsamkeit trug Orchester und Chor durch das Programm. Das Publikum zeigte sich begeistert und belohnte die Musizierenden an beiden Abenden mit stehenden Ovationen.
Nun mag das British Weekend ja nicht jedermanns Fall sein, und Dudelsackmusik erst recht nicht. Aber man muss einmal im Leben eine Serenade bei den Proms erlebt haben. Am Sonnabend konnte sie draußen stattfinden. Die Essern Highlanders Pipe Band führte den Ausmarsch von Publikum und Blasorchester nach draußen an. Dort nahmen die Musizierenden Aufstellung und spielten einige ruhige Stücke wie „Auld lang syne“ sowie die britische und die deutsche Nationalhymne. So kam es zu berührenden Momenten, die einem aufregenden Abend einen besinnlichen und würdevollen Abschluss verliehen. Leider spielte das Wetter am Sonntag nicht mit und wir mussten in der Scheune bleiben. Besinnlich war es trotzdem.
Insgesamt waren es zwei sehr schöne Abende und unser Chor Rhythm&Joy ist um die interessante Erfahrung reicher, bei der Aufführung des Schaumburger Proms-Konzertes mit dem renommierten Blasorchester Krainhagen klangstark und stimmungsvoll mitgewirkt zu haben.
Kerstin Neuwirth
Klaus-D. Klose
Bild zur Meldung: Bild 1 - Foto: Frank Otto
Fotoserien
Proms-Konzert bei dem British Weekend in Remeringhausen (08.06.2025)
Die Aufnahmen dieser Fotoserie hat uns freundlicherweise Frank Otto vom Blasorchester Krainhagen zur Verfügung gestellt.